Fiat O.S.C.A 1600S Fissore
Spezifikationen
Die Geschichte hinter dieser collectible...
Carrozzeria Fissore - Ein Designer, bei dem das Herz an erster Stelle steht. Der Kopf nicht an zweiter, sondern an letzter Stelle.
Der Fiat 1600S Coupe O.S.C.A. ist ein Klassiker, der jedem Enthusiasten das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt und bei jedem einen - benzinbezogenen - Akkord hervorruft. Im Herbst 1962 wurde die Fissore-Karosserie erstmals auf dem Turiner Autosalon gezeigt. Ein formschönes Coupé mit vielen typisch italienischen Linien und handwerklichem Können. Wenn man genau hinsieht, sieht es dem von Onkel Enzo ziemlich ähnlich; dieses hier ist nur (noch) ein bisschen freundlicher zum Geldbeutel!
Fissore hatte nur ein Problem mit Fiat: Das Auto war in der Herstellung teurer als der Preis, zu dem es an die Öffentlichkeit verkauft wurde. Die Innenausstattung war mindestens so schön wie die eines Ferrari, die Karosserie war teilweise aus Aluminium handgehämmert, das Armaturenbrett war voller glänzender Jaeger-Uhren, und alles wurde von Hand zusammengebaut und fertiggestellt. Die geteilte Heckscheibe war fünfmal (!) so teuer wie eine normale Heckscheibe. Praktisch? Nein. Logisch? Assolutamente! Anfang '63 griff auch Fiat ein und nahm erhebliche Änderungen an der Karosserie vor. So verschwanden zum Beispiel die Stoßstangen, die Scheinwerfer und die Heckscheibe gleich nach den ersten Serienfahrzeugen. Ende '63 zog Fiat den Stecker für die Fissore-Karosserien. Porca puttana!
Endresultat? Es sind etwa 25 Fissore-Wagen registriert und bekannt, von denen der größte Teil 1963 produziert wurde. Von den an einer Hand abzählbaren echten 1962er Fissore's haben wir also einen in einer Privatsammlung gefunden!
Das Schöne an diesem Fissore ist jedoch nicht die Karosserie, sondern das, was unter der Haube steckt. Damals wollte Fiat mit Alfa konkurrieren, der einen schönen Sportwagen mit doppelter Nockenwelle hatte. Sie nahmen die Hilfe von O.S.C.A. in Anspruch, die in Wirklichkeit niemand anderes als die Brüder Maserati waren, die die Namen bereits '47 verkauft hatten, aber immer noch auf eine Herausforderung erpicht waren. Der 1600er ist an einem "assymetrico" zu erkennen, einer Motorhaube auf einer Seite, die Platz für die - ja, Zwillingsdieselmotoren bietet. Sie erhalten also einen Mini-Maserati in einer wunderschönen Fissore-Karosserie. Dazu noch die höchst originellen Carlo Borrani-Räder, und jeder italienische Autoliebhaber würgt vor Freude an seinem Montepulciano.
Diese Fissore, selbst eine 1600'S', hat einen etwas größeren Hubraum als eine 1600, wurde vor langer Zeit restauriert und befindet sich noch in einem sehr ursprünglichen Zustand. Ihr Anstrich wurde einmal erneuert, aber ihre Schweißnähte sind inzwischen Teil des kulturellen Fissore-Erbes. In den letzten zwanzig Jahren durfte sie kaum knurren und nachbrennen und sucht nun wieder fleißig nach einem neuen Liebhaber.
A presto!